In diesem Artikel erfahrt ihr mehr über meinen letzten Tag vor Ort!
Der Tag, an dem ich dachte, ich sterbe... Aber der Reihe nach. Meinen letzten Urlaubstag möchte ich entspannt an der Cala dei Gabbiani verbringen. Ein Skipper von Tortuga Escursioni wird mich also gleich dort absetzen und mich am Nachmittag wieder einsammeln.
Auf
dem Weg zum Hafen sehe ich in der Ferne Wetterleuchten.
Sicherheitshalber schaue ich nochmal in die Wetter-App. Alles bestens. Nach
einer guten Stunde erreichen wir die Bucht. Ich schnappe mir einen
Sonnenschirm und hüpfe von Bord. Zu diesem Zeitpunkt ist meine größte
Sorge noch, dass mich die Gruppe vergisst, wieder einzusammeln.
Ich koste die Stunden im Paradies voll aus. Die Sonne scheint aus vollen Kräften, der Himmel ist strahlend blau. Kurz
vor der vereinbarten Abholzeit zieht es sich plötzlich zu. Der Himmel
wird pechschwarz, in der Ferne höre ich Donnergrollen. Dann fallen die
ersten Tropfen.️
Als das Boot auf den Strand zusteuert, schwappen die Wellen bereits so hoch, dass ich kaum hinaufkomme. Dann
geht alles ganz schnell. Ich schaffe es gerade noch, mich zu setzen,
bevor es zu schütten beginnt. Innerhalb weniger Sekunden bin ich nass
bis auf die Knochen. Dann kommt auch noch Hagel hinzu. Auf
den Schock trinke ich erstmal ein Glas Wein. Den Abend lasse ich
anschließend im Nascar Hotel bei Pulpo und Umberfisch auf
Artischockencreme ausklingen.
Erfolglos
kämpft die Nussschale gegen Wind und Wellen an. In regelmäßigen
Abständen heben wir ab und werden im Anschluss mit voller Wucht aufs
Wasser zurückgeschmettert. Ratet mal, wer im vorderen Bereich sitzt...
Aus
dem Nichts taucht plötzlich eine weiße, undurchdringliche Wand auf:
Seenebel. Skipper Michele ist gezwungen, den Motor kurzzeitig
abzuschalten - wir sind dem Unwetter schutzlos ausgeliefert. Die
Wellen nehmen zu, ich bin mir sicher, dass wir gleich über Bord gehen.
Die Frau vor mir betet mit weit aufgerissenen Augen. Ich bin fix und
fertig. So endet es also...
Regentropfen
laufen mir über's Gesicht, bis mir bewusst sind, dass es Tränen sind.
Ich habe eine scheiß Angst. Und ich weiß, wie weit wir noch vom Hafen
entfernt sind...
Doch
irgendwie schaffen wir es. Als wir dort eintreffen, scheint die Sonne,
als wäre alles bloß ein schrecklicher Albtraum gewesen. Doch in den
Gesichtern des Skippers und der anderen Passagiere sehe ich das
Gegenteil.
Die
Frau neben mir ist außerstande, das Boot zu verlassen. Auch ich zittere
am ganzen Körper und kann nicht glauben, dass wir es geschafft haben.
Es ist ein Wunder, grazie di cuore, Michele!
Schnell verabschiede ich mich noch von Martina und Christian, den beiden Autoren des Hybrid-Reiseführers rund um die Umgebung.
Dann heißt es Koffer packen, denn in wenigen Stunden klingelt der Wecker.
Mehr zu meiner Reise erfährst du nach und nach hier!
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