11 November 2024

Zum zweiten Mal alleine nach Sardinien - Tag 6

Wie bereits erwähnt, bin ich Ende August 2024 zum zweiten Mal alleine nach Sardinien geflogen.

In diesem Artikel erfahrt ihr mehr über meinen letzten Tag vor Ort!

 

 

 

 
Der Tag, an dem ich dachte, ich sterbe... Aber der Reihe nach. Meinen letzten Urlaubstag möchte ich entspannt an der Cala dei Gabbiani verbringen. Ein Skipper von Tortuga Escursioni wird mich also gleich dort absetzen und mich am Nachmittag wieder einsammeln.
 
Auf dem Weg zum Hafen sehe ich in der Ferne Wetterleuchten. Sicherheitshalber schaue ich nochmal in die Wetter-App. Alles bestens. Nach einer guten Stunde erreichen wir die Bucht. Ich schnappe mir einen Sonnenschirm und hüpfe von Bord. Zu diesem Zeitpunkt ist meine größte Sorge noch, dass mich die Gruppe vergisst, wieder einzusammeln.
 



Ich koste die Stunden im Paradies voll aus. Die Sonne scheint aus vollen Kräften, der Himmel ist strahlend blau. Kurz vor der vereinbarten Abholzeit zieht es sich plötzlich zu. Der Himmel wird pechschwarz, in der Ferne höre ich Donnergrollen. Dann fallen die ersten Tropfen.️ 
 
Als das Boot auf den Strand zusteuert, schwappen die Wellen bereits so hoch, dass ich kaum hinaufkomme. Dann geht alles ganz schnell. Ich schaffe es gerade noch, mich zu setzen, bevor es zu schütten beginnt. Innerhalb weniger Sekunden bin ich nass bis auf die Knochen. Dann kommt auch noch Hagel hinzu.
 
Erfolglos kämpft die Nussschale gegen Wind und Wellen an. In regelmäßigen Abständen heben wir ab und werden im Anschluss mit voller Wucht aufs Wasser zurückgeschmettert. Ratet mal, wer im vorderen Bereich sitzt...
 
 
Aus dem Nichts taucht plötzlich eine weiße, undurchdringliche Wand auf: Seenebel. Skipper Michele ist gezwungen, den Motor kurzzeitig abzuschalten - wir sind dem Unwetter schutzlos ausgeliefert. Die Wellen nehmen zu, ich bin mir sicher, dass wir gleich über Bord gehen. Die Frau vor mir betet mit weit aufgerissenen Augen. Ich bin fix und fertig. So endet es also...
 
Regentropfen laufen mir über's Gesicht, bis mir bewusst sind, dass es Tränen sind. Ich habe eine scheiß Angst. Und ich weiß, wie weit wir noch vom Hafen entfernt sind... 
 
 
Doch irgendwie schaffen wir es. Als wir dort eintreffen, scheint die Sonne, als wäre alles bloß ein schrecklicher Albtraum gewesen. Doch in den Gesichtern des Skippers und der anderen Passagiere sehe ich das Gegenteil.
 
Die Frau neben mir ist außerstande, das Boot zu verlassen. Auch ich zittere am ganzen Körper und kann nicht glauben, dass wir es geschafft haben. Es ist ein Wunder, grazie di cuore, Michele!
 
 
Auf den Schock trinke ich erstmal ein Glas Wein. Den Abend lasse ich anschließend im Nascar Hotel bei Pulpo und Umberfisch auf Artischockencreme ausklingen.

 

Schnell verabschiede ich mich noch von Martina und Christian, den beiden Autoren des Hybrid-Reiseführers rund um die Umgebung
 
Dann heißt es Koffer packen, denn in wenigen Stunden klingelt der Wecker.
 
 
Mehr zu meiner Reise erfährst du nach und nach hier! 
 

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