Wer aufmerksam durch die Gassen Venedigs spaziert, wird früher oder später auf Häuserecken stoßen, die im unteren Bereich über eine steinerne Wölbung verfügen. Auf den ersten Blick scheint es überhaupt keinen Sinn zu ergeben, doch früher erfüllten diese Steinbuckel eine äußerst wichtige Funktion.
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Kaum eine Stadt birgt mehr Geheimnisse als Venedig. Gerade am Abend, wenn dichter Nebel durch die verlassenen Gassen zieht, kann einem schon mal mulmig zumute werden. Zum Glück gibt es heute eine Vielzahl von Laternen, deren Licht die verschiedenen Wege zu jeder Uhrzeit erhellt.
Früher war das anders ‒ eine öffentliche Beleuchtung gab es lange Zeit nicht. Somit war ein abendlicher Spaziergang durch die Lagunenstadt nicht ganz ungefährlich: Oftmals nutzten Kriminelle die Gunst der nächtlichen Stunden, um vorbeilaufende Passanten zu überfallen und auszurauben. Vor allem in dunklen Häuserecken lauerten sie ihren Opfern auf.
Um dies zu verhindern, wurden seinerzeit etwa hundert dieser abgerundeten "Anti-Banditen-Buckel" ins Leben gerufen.
Neben der Verbrechensbekämpfung hatten sie außerdem die Aufgabe, die Venezianer davon abzuhalten, ihre Notdurft an Ort und Stelle zu verrichten.
Die Rechnung ging auf; schließlich bestand beim Urinieren auf die Wölbung stets die Gefahr, dass etwas auf der Kleidung landete. So sollen die "Pissotte" genannten Steinbuckel letztlich auch zu ihrem Namen gekommen sein.
Noch heute findet man verschiedene Arten in den vielen Gassen der schönen Lagunenstadt.
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