17 Juli 2022

Torrone - Sardischer Genuss aus der Barbagia

Bestimmt habt ihr diese cremefarbene Köstlichkeit schon mal gesehen: Die Rede ist von Torrone, auch als türkischer Honig oder weißer Nougat bekannt. 
 
Was das Ganze mit Sardinien zu tun hat und welche Tradition dahinter steckt, verrate ich euch in diesem Artikel! 

 


Auch wenn es die Mauren waren, die die süße Spezialität seinerzeit nach Spanien brachten, so hat Sardinien doch seine ganz eigene Torrone-Tradition. Und zwar in dem kleinen Bergdorf Tonara, mitten im Herzen der Insel.

Seit Generationen wird hier der beliebte Torrone hergestellt, der für den Verkauf damals noch von den Nougatbäckern, den sogenannten Torronai, mit einem Pferdekarren in die umliegenden Dörfer gebracht wurde. Aufzeichnungen erwähnen das leckere Produkt erstmals 1614.

 
Für die Herstellung der Süßigkeit werden nach wie vor ausschließlich regionale Zutaten verwendet. So ist es unter anderem der in der Barbagia gewonnene Berghonig, der dem Torrone seine besondere, unaufdringliche Süße verleiht. Auch die verwendeten Nüsse und Mandeln sind von bester Qualität. 
 
Zum Abkühlen wird die helle Masse sodann in längliche, rechteckige Formen gefüllt und glattgestrichen. Anschließend kann der Torrone geschnitten werden.

Mittlerweile gibt es die klebrige Süßspeise auch in einer weichen Variante, dem sogenannten Torrone morbido. Auch Sorten mit Pistazien, Kräutern oder kandierten Früchten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. 
 
An Ostern findet in Tonara übrigens die sogenannte Sagra del Torrone statt: Gemäß der alten Tradition rühren die Frauen des Dorfes an diesem Tag den Torrone von Hand in Kupferkesseln an. Ähnliche Feierlichkeiten zu Ehren des Torrone gibt es im August auch in Madonna di Campiglio (Trentino-Südtirol) und im November in Cremona (Lombardei).

  
 
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