Wie bereits erwähnt, bin ich Ende November nach mehr als zwei Jahren wieder in die ewige Stadt geflogen.
In diesem Artikel erfahrt ihr mehr über meinen ersten Tag in Rom!
Ein wolkenloser, azurblauer Himmel begrüßt mich, als ich am Morgen die dicken Stoffvorhänge beiseite schiebe. Gut gelaunt öffne ich die Balkontür und trete hinaus. Die grünen Alexandersittiche sind schon munter. Zufrieden atme ich die milde Morgenluft ein.
Normalerweise freue ich mich immer auf das reichhaltige Frühstück in meinem Hotel. Aufgrund der Pandemie bin ich allerdings vorsichtig und nehme trotz der morgendlichen Novemberkälte lieber im Außenbereich Platz. Brötchen, Aufschnitt und Obst sind auf separaten Tellern bereits vorportioniert und durch Frischhaltefolie geschützt. Ein gutes Konzept, wie ich finde - Mir ist gleich viel wohler. Gegen 10:00 Uhr breche ich auf. Wohin es heute geht, weiß ich noch gar nicht so genau, denn zum ersten Mal habe ich keine To-do-Liste dabei.
Zunächst umrunde ich den nahegelegenen Circo Massimo.
Der Regen vom Vortag hat auf der Rennstrecke der einstigen Arena teichgroße Pfützen
hinterlassen, in denen gerade ein Golden Retriever fröhlich
herumspringt.
Im Anschluss werfe ich einen Blick in die angrenzende Chiesa di Santa Maria in Cosmedin. Hier ist sowohl der geheimnisvolle Bocca della Verità, als auch die Schädelreliquie des Heiligen Valentin untergebracht, auf den der Valentinstag zurückgeht.
Sofort fällt mir auf, dass die Schlange zu dem sogenannten "Mund der Wahrheit" pandemiebedingt verlegt wurde. Das ganze Jahr über stehen Menschen hier an, um ein Foto von dem berühmten Steinrelief zu ergattern. Ich werde morgen noch einmal wiederkommen.
Obwohl es bereits meine sechste Reise nach Rom ist, bin ich noch nie am Kapitol gewesen. Kurzentschlossen erklimme ich also die Treppen zu dem von Michelangelo entworfenen Platz. Oben angekommen bin ich etwas aus der Puste: Treppensteigen mit Maske ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Dafür entschädigt die einmalige Aussicht auf das Forum Romanum.
Während
mein Blick über die alten Ruinen wandert, scheint mir die Sonne ins Gesicht. Der sanfte Herbstwind raschelt durch das Laub der Bäume. Fast scheint es, als würde er mir zuflüstern. Vielleicht besuche ich das riesige Areal morgen. Auch das wäre übrigens das erste Mal für mich.
In einem Geschäft auf der Via del Corso entdecke ich einen hübschen beigefarbenen Mantel. Kurzerhand nehme ich ihn mit und kaufe wenig später noch ein passendes Paar Schuhe dazu.
Dann statte ich der Piazza Navona einen Besuch ab. Der Platz ist wie immer gut besucht: Ein Clown gibt gerade seine Späße zum besten und die Karikaturisten zeichnen um die Wette. Auf den drei Brunnen sonnen sich Tauben.
Wenig
später erreiche ich den Largo di Torre Argentina. Hier befindet sich eine
Tierschutzorganisation, die streunende Katzen liebevoll versorgt. Rund 150 Samtpfoten sollen innerhalb der antiken Ruinen ein Zuhause haben.
Ein grau getigerter Kater mustert mich neugierig von einem Mauervorsprung. Nebenan jagt ein schwarzes Kätzchen einer Biene hinterher, während zwei weiße Katzen sich eine Mahlzeit aus einem Napf teilen.
Nachdem ich kurze Zeit später in dem nahegelegenen Jazz Cafè die vielleicht beste Pasta Cacio e Pepe meiner diesjährigen Romreise serviert bekomme, beschließe ich, weiter in Richtung Vatikan zu laufen. Von hier aus sind es schließlich nur noch 20 min bis zum Petersdom.
Als
ich die Ponte Umberto I überquere, geht die Sonne gerade unter. Im Hintergrund erstrahlen bereits die
goldenen Lichter der Engelsbrücke und des Doms. Auch das imposante Kassationsgericht
beeindruckt mich jedes Mal aufs neue. Es ist ein magisches Panorama, an dem man sich einfach nicht sattsehen kann.
Kurz darauf setzt ein heftiger
Regenschauer ein. Dicke Tropfen prasseln auf meinen Schirm ein, noch ehe ich die Engelsburg erreiche.
In den Pfützen des Kopfsteinpflasters spiegelt sich das gewaltige Gotteshaus samt Christbaum, der in wenigen Tagen auf dem riesigen Platz erstrahlen wird. Auch der Aufbau der Krippe befindet sich bereits in den letzten Zügen.
Sofort fällt mir das neue Bronzedenkmal auf dem Platz auf. "Angels unawares" heißt das von Timothy Schmalz erschaffene, lebensgroße Werk, das Flüchtlinge verschiedener Herkünfte, Altersklassen und Religionen zeigt.
Inmitten
der Gruppe ragen zwei schützende Engelsflügel empor. Das Denkmal muss kurz nach
meinem letzten Rombesuch im September 2019 hier aufgestellt worden
sein.
Zum ersten Mal betrete ich die Bodenplatte "Centro del Colonato", von der es so aussieht, als würde der gewaltige Platz nur von einer einzigen Reihe Säulen eingerahmt werden. Fasziniert blicke ich mich um. Bei Nacht ist es hier besonders schön.
Schließlich mache ich mich auf den Weg zurück zum Hotel, das von hier aus noch etwa eine Stunde zu Fuß entfernt ist.
Morgen
habe ich Geburtstag! Mal sehen, wo und wie ich den Tag verbringen
werde. Ein gemütliches Restaurant habe ich mir jedenfalls schon ausgesucht!
Erfahre mehr über meinen Aufenthalt!
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