09 Januar 2022

Tag 6 in der Toskana - Siena und die Ruine von San Galgano!

Wie bereits erwähnt, bin ich im September nach langer Zeit wieder in die Toskana gefahren.

In diesem Artikel erfahrt ihr mehr über meinen sechsten Tag vor Ort!

 

 

 
Oft heißt es, Siena sei die eigentliche Hauptstadt der Toskana. Somit war für mich klar, dass ich die Stadt auf jeden Fall besuchen muss! Auf dem Weg dorthin liegen außerdem die geheimnisvolle Ruine San Galgano, sowie die Mulino Bianco - Eine Mühle, die das bekannte gleichnamige Label repräsentiert.

Bevor es los geht, hole ich mir ein typisch italienisches Frühstück. Für zwei Cappuccini und drei Hörnchen bezahle ich insgesamt 4,60 €. Wieder einmal bin ich überrascht, wie günstig Italien ist. Vorausgesetzt, man bestellt nicht gerade im berühmten Caffè Florian in Venedig! ;)

 

Mulino Bianco
Viele kennen den Markennamen von diversen italienischen Backwaren. Was allerdings kaum jemand weiß: Die auf dem Logo abgebildete Mühle gibt es tatsächlich! Sie wurde sogar einzig und allein für den damaligen Werbespot des Labels (welches übrigens zu dem  Barilla-Konzern gehört) erbaut und befindet sich in der Gemeinde Chiusdino.
 
Das Navi führt mich zu einem Waldstück. Glaubt man der Beschilderung, so trennt mich nur noch ein kurzer Fußweg von meinem Ziel. Wenig später stehe ich jedoch vor einem verschlossenen Tor. Betreten verboten, warnt ein Hinweisschild. Etwas enttäuscht laufe ich zurück. Schade, ich hätte mir die Mühle gerne angesehen. 
 

 
Abbazia di San Galgano
Von der Mühle sind es nur wenige Fahrminuten bis zu den alten Mauern der einstigen Abtei. Anmutig liegt das verlassene Gebäude inmitten der toskanischen Idylle. Erst auf den zweiten Blick lässt sich erkennen, dass das Dach fehlt. Obwohl die Sonne scheint, strahlt der Ort etwas Mystisches aus.

Auf dem Spaziergang zur Ruine rollt mir ein alter Fiat 500 entgegen, in dem ein frisch vermähltes Brautpaar sitzt. Ein Bild wie aus dem Fernsehen!

Der Eintritt in die Abtei kostet 4,00 € pro Person. Obwohl es noch recht früh ist, sind bereits unzählige Menschen vor Ort. Es ist beinahe unmöglich, ein Foto zu schießen, auf dem niemand zu sehen ist. Irgendwann zahlt sich meine Geduld endlich aus.

 

Knapp einen Kilometer von der Ruine entfernt, befindet sich die gleichnamige Kapelle. Auf einer Anhöhe gelegen überblickt sie das sanfthügelige Umland. Innerhalb ihrer rostroten Mauern gibt es ebenfalls eine Besonderheit zu entdecken: Das rätselhafte Schwert, das der Legende nach von einem Adelsspross in einen Fels gerammt wurde, nachdem dieser sich zum christlichen Glauben bekannte.

Geschützt von einer Glaskuppel zieht das toskanische Excalibur seit jeher etliche Besucher an. Neugierig trete auch ich näher und betrachte das Schwert von allen Seiten.

 

Im Raum nebenan entdecke ich ein mit Samt ausgelegtes, gläsernes Behältnis, in dem die Knochen zweier Unterarme ausgestellt sind. Angeblich stammen sie von einem tollkühnen Jüngling, der versucht haben soll, das Schwert aus dem Stein zu ziehen. Wie aus dem Nichts soll kurz darauf ein Wolf erschienen sein, der ihm die Arme abbiss. 

Bevor mir das gleiche passiert, mache ich mich auf den Weg nach Siena.

 



Siena
Ist die Rede von Siena, so kommt den meisten direkt das traditionelle Pferderennen Palio in den Sinn. Doch die Stadt hat etliche weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten: So befindet sich hier zum Beispiel die älteste Bank der Welt. Als ich vor dem Gebäude stehe, versuche ich mir vorzustellen, wie es wohl vor hunderten von Jahren hier zugegangen ist. 

Prompt stoße ich auch auf das berühmte Café von Alessandro Nannini, dem Bruder der bekannten italienischen Sängerin. Erwartungsgemäß ist das Kaffeegeschäft rappelvoll. Jeder möchte ein Foto von der verführerisch bestückten Süßwarentheke schießen. Ich bestelle mir einen Espresso und verkrümle mich an einen der Stehtische. Von Dolce far niente ist hier leider nicht viel zu spüren. 

Im Anschluss besichtigte ich den Dom und komme mit einer Frauengruppe ins Gespräch, die gerade auf Pilgerreise ist. Sie erzählen mir von der Basilica di San Domenico, die sie kurz zuvor besucht haben. Die Kirche ist mir ein Begriff: Dort ist sowohl der Kopf, als auch der rechte Daumen der Heiligen Katharina ausgestellt. So mache ich mich anschließend auf die Suche nach der Basilika. 

 

Der Weg führt über etliche Treppen und Rolltreppen. Zunächst geht es bergab, dann wieder bergauf. Als ich mein Ziel endlich erreiche, bin ich etwas aus der Puste. 

Andächtig hallen die Worte des gerade stattfindenden Gottesdienstes durch die Kirche. Die Decke erscheint mir ziemlich hoch. Ich entdecke den Kopf der Heiligen in einem Schrein. Fotos sind in dem Gebäude leider nicht erlaubt. 

Zurück im Stadtzentrum besichtige ich mein persönliches Siena-Highlight: Den weltbekannten Campo. Schon oft habe ich mir den riesigen Platz über die Webcam angeschaut. Es ist ein tolles Gefühl, ihn nun endlich live zu sehen. Jeder sitzt hier einfach auf dem Boden, es herrscht eine lockere Atmosphäre. Auch die Außentische der ringsrum befindlichen Lokale sind gut besucht: Viele genießen bei dem herrlichen Wetter einen Aperitif

 

Am Abend besuche ich das Restaurant Barbieri. Hier bestelle ich mir einen Insalata di mare und hausgemachte Pasta mit Trüffel. Beides schmeckt hervorragend!

Satt und zufrieden mache ich mich schließlich auf den Weg zum Auto. Es ist frisch geworden und ich fröstle in meinem kurzärmeligen Kleid. Überrascht stelle ich fest, dass es in der Stadt voller als noch vor wenigen Stunden ist. Überall stehen Einheimische mit einem Glas Wein zusammen und feiern gemeinsam auf der Straße.

 
Nach etwa zwei Stunden Fahrt erreiche ich meine Ferienwohnung. Siena eine schöne Stadt, aber Florenz gefällt mir deutlich besser und bleibt für mich die einzig wahre Hauptstadt der Toskana

Morgen möchte ich Capalbio besuchen. Dort werde ich mich unter anderem auf die Spuren eines Banditen begeben! Seid gespannt... ;)


Erfahre mehr über meinen Aufenthalt!

 

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