In diesem Artikel erfahrt ihr mehr über meinen dritten Tag vor Ort!
Heute
werde ich Florenz wiedersehen: Die Stadt, die mich vor 6 Jahren so begeistert hat, dass ich seitdem unbedingt noch einmal hierher zurückkehren wollte. Mit der Zahnbürste im Mund laufe ich aufgeregt
durch meine Unterkunft und packe meine Siebensachen zusammen.
Ein neugieriger Spatz gesellt sich zu mir. Er hat ein paar Brösel auf der Brüstung entdeckt, die er nun eifrig aufpickt. Kurz entschlossen hebe ich die Brotkrumen auf und halte sie in seine Richtung. Er überlegt einen Moment, schaut mich mit seinen schwarzen Knopfaugen an und fliegt kurz darauf auf meine Hand. Wie niedlich! Ich muss an mich halten, den kleinen Kerl nicht in meine Handtasche zu stecken.
Dann mache ich mich auf den Weg ins Zentrum. Als ich die Ponte Vecchio überquere, kommen Erinnerungen hoch: Auf dieser Brücke habe ich mir damals ein Andenken gekauft. Schmunzelnd betrachte ich den Silberring in Form einer Krone, der seither an meinem rechten Ringfinger steckt.
Wenig später finde ich mich auf der Piazza della Signoria
wieder. Die Atmosphäre
ist noch genauso besonders wie damals. Sogar der kleine
Souvenirstand, an dem ich mir einen Anstecker in Form einer Lili
gekauft habe, ist noch da. Ist es wirklich schon so lange her?
Neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten gibt es in Florenz übrigens auch etliche Kuriositäten zu entdecken. Genau das Richtige für mich! So nutze ich den Vormittag, um einige sagenumwobene Gebäude und Figuren aufzuspüren.
Die größte Kuriosität ereignet sich jedoch im Palazzo Vecchio: Ein verwirrter, völlig unzurechnungsfähiger Mann rückt mir unangenehm auf die Pelle. Allem Anschein nach möchte er ein paar Groschen abgreifen. Er trägt allerdings weder eine Maske, noch hält er den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand ein.
Ich bitte ihn freundlich, Abstand zu halten und wende mich von ihm ab. Doch er lässt nicht locker. Stattdessen steht er nun direkt vor mir und fängt an zu diskutieren. Ich fordere ihn erneut auf, einen Schritt zurückzugehen und mich in Ruhe zu lassen. Daraufhin beginnt er, lauthals loszuschimpfen und mich zu beleidigen. Kein Problem, das kann ich auch!
Dennoch bin ich erleichtert, als er sich endlich aus dem Staub macht. So etwas
ist mir in meinen (mittlerweile 27) Italienreisen noch nie passiert! Ein kräftiger Cappuccino lässt mich den Vorfall jedoch schnell wieder vergessen.
2015 habe ich es leider nicht geschafft, den gewaltigen Florentiner Dom von innen zu besichtigen. Das soll sich heute ändern! Die Schlange, die mich damals hat zurückschrecken lassen, ist überraschend schnell abgehandelt. Ich bin allerdings etwas erstaunt, als ich den Dom betrete: Irgendwie habe ich mir die riesige Kathedrale etwas pompöser vorgestellt.
Mein persönliches Highlight wird stattdessen die Kirche Santa Croce. Großartige Genies wie Michelangelo und Galileo Galilei haben dort ihre letzte Ruhe gefunden. Im Vergleich zu anderen Sehenswürdigkeit erscheint mir der Eintrittspreis von 8,00 Euro sehr niedrig.
Auf dem Rückweg zum Auto bemerke ich, dass mir die Füße vom vielen Laufen weh tun. Das hält mich jedoch nicht davon ab, noch einen Zwischenstopp in der Gemeinde Vinci einzulegen. Wie der Name schon vermuten lässt, ist hier schließlich der weltweit bekannte Künstler Leonardo da Vinci geboren! Sein Geburtshaus ist heute ein Museum.
Der Weg führt steil bergauf und vorbei an etlichen Olivenhainen, die mindestens genauso viele Früchte tragen, wie es Mücken in der kleinen Ortschaft gibt! Als ich endlich vor da Vinci's Haus stehe, bekomme ich eine Gänsehaut. Wie oft er wohl im Laufe seines Lebens an genau dieser Stelle gestanden und auf das Umland herabgeschaut hat?
Zurück im Ort entdecke ich ein unscheinbares Restaurant. Meine anfängliche Skepsis wird von Neugier besiegt und so genieße ich hier am Ende tatsächlich ein Abendessen, dessen Ambiente im Laufe des Urlaubs nur noch ein einziges Mal getoppt werden soll!
Mit Blick ins Grüne warte ich auf meinen Hauptgang und beobachte losgelöst von jeglicher Anspannung, wie die Stadt langsam im blauen Dunst der Dämmerung verschwindet. Es dauert nicht lange, bis sich erste Sterne am Himmel zeigen.
Mit einem Glas Chianti stoße ich auf diesen wundervollen Tag an. Für 2 Personen bezahle ich für Getränke, Vorspeisen, Hauptgerichte und 3 Desserts gerade einmal 41,00 €. Da soll mich noch mal jemand fragen, ob Italien teuer ist! ;)
Erfahre mehr über meinen Aufenthalt!
- Auf gehts in die Toskana - Die Hinreise
- Tag 1 in der Toskana - Lucca
- Tag 2 in der Toskana - San Gimignano
- Tag 4 in der Toskana - Weiterreise in den Süden
- Tag 5 in der Toskana - Pitigliano und Pienza
- Tag 6 in der Toskana - Siena und San Galgano
- Tag 7 in der Toskana - Magliano und Capalbio
- Tag 8 in der Toskana - Elba
- Abschied von der Toskana
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