06 Dezember 2020

Erste Flugreise nach dem Lockdown - Letzter Tag auf Sizilien

Wie bereits erwähnt, bin ich Mitte September zum ersten Mal wieder nach Italien geflogen - Und zwar auf die schöne Insel Sizilien!

In diesem Artikel erfahrt ihr, wie ich meinen letzten Tag vor Ort verbracht habe!

 

 


Als ich an diesem Morgen aufwache, wird mir schmerzlich bewusst, dass der letzte Tag meiner Reise angebrochen ist. Dennoch überwiegt die Vorfreude, denn heute werde ich noch einmal die bezaubernde Stadt Taormina besuchen! Um keine Zeit zu verlieren, schwinge ich mich aus dem Bett und mache mich startklar. Der Himmel ist wolkenfrei, die Luft bereits angenehm warm - Es verspricht ein schöner, sonniger Tag zu werden!
 

Während der Hinfahrt lasse ich meinen Blick über das Meer schweifen. Eine Handvoll Menschen ist bereits im Wasser zu sehen. Ich entdecke außerdem eine imposante Luxusyacht, auf deren dunkelblauer Lackierung sich die Sonne spiegelt. Sie muss in der vergangenen Nacht hier angelegt haben. Erst später komme ich hinter das Geheimnis ihres Besitzers: Angeblich gehört sie dem Milliardär Bernard Jean Étienne Arnault, der als reichster Mann Europas gilt.


Anders als beim letzten Mal führt mich das Navi diesmal auf direktem Weg nach Taormina. An einem Aussichtspunkt lege ich einen kurzen Zwischenstopp ein und werfe einen Blick auf die Isola BellaDie kleine Insel liegt so idyllisch, dass ich stundenlang an Ort und Stelle verweilen könnte: Nur durch eine schmale Landzunge mit dem Strand verbunden, wird das winzige Paradies von glasklarem Wasser umspült. Die Sonne glitzert auf den sanften Wellen. Es ist ein Blick wie aus dem Bilderbuch. 

Ich erreiche schließlich das Parkhaus Lumbi. Von hier aus trennen mich genau 244 Stufen von der schönen Altstadt. Etwas außer Atem gelange ich nach dem Aufstieg durch die Porta Messina in den pittoresken Stadtkern.

Zur Belohnung gönne ich mir als erstes eine eiskalte Granita alla Mandorla. Im Schein der warmen, sizilianischen Sonne genieße ich das erfrischend süße Getränk und schlendere ein letztes Mal durch den Ort

Ganz in der Nähe der Chiesa di Santa Caterina vernehme ich plötzlich die Klänge einer Melodica. Die Szenerie kommt mir irgendwie bekannt vor. Tatsächlich erkenne ich kurz darauf den Mann wieder, der hier schon zwei Jahre zuvor musiziert hat. Es hat sich kaum etwas verändert in der Zeit - Außer, dass die Menschen momentan allesamt einen Mund-Nasen-Schutz tragen. 

 

Zum ersten Mal bemerke ich das kleine Teatrino, das sich unmittelbar hinter der Kirche befindet. Vorsichtig klettere ich hinab und setze mich in den steinernen Halbbogen des einstigen Theaters. Auf einem der umliegenden Balkone diskutiert ein italienisches Ehepaar, der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee liegt in der Luft. Mein Herz wird schwer wenn ich daran denke, dass diese Atmosphäre schon morgen wieder dem Alltag weicht. 

Mir fällt ein, dass ich noch ein Andenken für meine Wohnung kaufen wollte - Was wäre ein Sizilienaufenthalt ohne eine Trinacria? Etwas unschlüssig schwanke ich wenig später in einem kleinen Souvenirladen zwischen einer bunt bemalten und einer schlichten Variante des dreibeinigen Symbols. "Die meisten Deutschen entscheiden sich für diese hier!", lacht der Verkäufer und deutet auf die Terrakotta-Figur in meinen Händen. So entscheide auch ich mich schließlich für eine handgroße Variante aus Ton.

Mit meiner neuen Errungenschaft in der Tasche verlasse ich den Corso Umberto und erkunde die Gassen oberhalb der Einkaufsstraße. Auf einem schattigen Treppenabsatz entdecke ich eine Katzenmutter samt ihrer drei Jungen. Als ich mich ihnen nähere, schauen sie neugierig auf. Ich bin entzückt!

Irgendwann finde ich mich vor einer beeindruckenden Pforte wieder, die zu einem riesigen Gebäudekomplex gehört. Sie ist einen Spalt breit geöffnet. Gerade will ich einen Blick hineinwerfen, da werde ich von einem Bauarbeiter erwischt. Freundlich erklärt er mir, dass hier zurzeit Restaurierungsarbeiten des Hotels San Domenico Palace stattfinden, welches seinerzeit auf den Grundmauern eines Klosters entstanden ist. Mit einem Augenzwinkern öffnet er jedoch die massive Tür und ermöglicht mir so einen Blick auf den hübschen Vorplatz des ursprünglichen Klosters. Wieder einmal freue ich mich über die Herzlichkeit und Aufgeschlossenheit der Italiener!


Kurze Zeit später erreiche ich den Stadtpark Villa Comunale. Die friedvolle Oase ermöglicht eine kurze Auszeit vom Touristentrubel und lädt mit einer farbenfrohen Pflanzenwelt und fantasievollen Bauwerken zum Träumen und Verweilen ein. 

Am Nachmittag suche ich das Restaurant auf, indem ich ein paar Tage zuvor bereits gegessen habe. Diesmal entscheide ich mich für eine Pizza Margherita und bestelle vorweg eine Portion gratinierte Muscheln. Auch nach so vielen Jahren muss ich immer noch schmunzeln, wenn ich das italienische Wort "Cozze" ausspreche. Während des Essens genieße ich abermals den Blick auf das Meer. War ich jemals zuvor in meinem Leben so entspannt?

Anschließend steuere ich das Caffè Wunderbar auf der malerischen Piazza IX aprile an. Es ist das erste Mal, dass ich hier Platz nehme und in der Karte stöbere. Die Preise sind gesalzen, aber die Märchenkulisse unbezahlbar. Losgelöst von allen Sorgen genieße ich meinen Cappuccino und träume vor mich hin. Als die Sonne untergeht, ertönt ruhige Musik. Das stimmungsvolle Ambiente kann ich kaum in Worte fassen, es fühlt sich alles in allem einfach vollkommen an.  

Als ich am Abend meinen Koffer packe, spüre ich diese Leichtigkeit noch immer. Mit einem Lächeln im Gesicht schlafe ich schließlich ein. Das war nicht mein letzter Sizilienurlaub, da bin ich mir ziemlich sicher!


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