25 Oktober 2020

Erste Flugreise nach dem Lockdown - Ankunft auf Sizilien

Wie bereits erwähnt, bin ich Mitte September zum ersten Mal wieder nach Italien geflogen - Und zwar auf die schöne Insel Sizilien!
 
Mehr über meinen Ankunftstag erfahrt ihr in diesem Artikel! 

 
 

 

Ich bin ziemlich platt, als ich das Flughafengebäude in Catania verlasse. Die Anreise, insbesondere der Hinflug mit Maske, war anstrengender als gedacht. Während ich am Schalter für den Mietwagen anstehe, machen sich erste Anzeichen von Kopfschmerzen bemerkbar. Die Tatsache, dass ich mich wieder einmal über die dreiste Verkaufsmasche des Mietwagenverleihs aufrege, macht die Sache nicht besser.


Mit einem kleinen Kia Picanto geht es gegen 14 Uhr endlich in Richtung Giardini Naxos. Die Fahrt dauert etwa 45 Minuten und führt über die E 45. Zu spät bemerke ich, dass ich an der Mautstation falsch eingeordnet bin. Um die Spur für den Telepass befahren zu dürfen, muss ein elektronisches Gerät im Auto vorhanden sein, mit welchem die Mautgebühr nach vorheriger Freischaltung automatisch abgebucht wird. Mir wird schlagartig heiß und kalt. Nun gibt es kein Zurück mehr, denn ansonsten wird es richtig teuer! Meine liebe Kollegin Christine hat zum Glück einen sehr informativen und hilfreichen Artikel rund um das Thema "Maut in Italien" zusammengefasst, auf den ich noch an Ort und Stelle dankbar zugreife.


Kurz vor dem Ziel erreiche ich schließlich den nächsten Schalter. Nervös erkläre ich der Dame in dem Kassenhäuschen, was passiert ist. Sie
beruhigt mich und nimmt die Gebühr von 2,60 EUR ohne das entsprechende Ticket entgegen. Angeblich sei mit der Zahlung nun alles in Ordnung. Ich bin gespannt und schicke ein kleines Stoßgebet zum Himmel - Hoffentlich erwartet mich in ein paar Wochen keine böse Überraschung im Briefkasten! Die italienischen Bußgelder haben es nämlich in sich!


Was die Unterkunft betrifft, so habe ich mich diesmal ganz bewusst für eine Ferienwohnung entschieden. Sie befindet sich im zweiten Stock in der Hauptstraße Via Umberto I°, die durch den beliebten Ferienort führt. Parkplätze stehen zwar am Straßenrand zur Verfügung, allerdings sind diese kostenpflichtig und mit 1,00 EUR/Stunde nicht gerade ein Schnäppchen.

Der Grund, weshalb ich mich davon nicht habe abschrecken lassen, wird mir nach Betreten der Unterkunft wieder bewusst: Schon daheim vor dem Laptop hat mir die grandiose Aussicht den Atem verschlagen. Und jetzt stehe ich selbst hier und bin nur durch eine Glastür von dem unglaublichen Panorama getrennt. 
 
Noch bevor ich die Wohnung inspiziere, reiße ich die Balkontür auf, trete hinaus und halte vor lauter Aufregung die Luft an. Vor mir liegt das tiefblaue Meer, auf dem die Sonne glitzert, als hätte jemand eine riesige Packung Strasssteine darauf verteilt. 
 
 
 
Überglücklich atme ich die vertraute, salzige Luft ein, die ich in den letzten Monaten so vermisst habe. Ich möchte gar nicht daran denken, in einer Woche wieder abreisen zu müssen. So vergeht eine ganze Weile, ehe ich mich von der Aussicht losreißen kann und mir die Ferienwohnung anschaue.


Die Unterkunft gefällt mir.
Sie ist schlicht und verfügt über eine winzige, aber völlig ausreichende Küchenzeile, die in einem Schrank versteckt ist. Während ich einen Teil meiner Sachen auspacke, werden die Kopfschmerzen heftiger. In meiner Schläfe pocht es mittlerweile unerträglich. Plötzlich fällt mir ein, dass ich noch immer nichts getrunken habe. Im Kühlschrank befindet sich eine Flasche gekühltes Wasser. Dankbar nehme ich mir ein Glas. Als das Hämmern in meinem Kopf auch eine halbe Stunde später noch anhält, lege ich mich erschöpft ins Bett.

Gegend Abend werde ich schließlich wach. Ich ärgere mich ein wenig über die verschlafene Zeit, dafür geht es mir allerdings deutlich besser. Ich raffe mich auf und ziehe mich um. Höchste Zeit, ein paar Vorräte für das Abendessen zu besorgen!

Die Luft ist warm und zieht die Menschen auf die Straße. Vespas brettern an mir vorbei und irgendwo flucht lautstark ein Autofahrer. Ich muss unweigerlich schmunzeln: Das ist Italien! Während ich die Straßen nach einem Supermarkt absuche, fällt mein Blick auf die Balkone der umliegenden Häuser.

 
Die meisten von ihnen sind mit hellblauen Stoffen geschmückt, denn heute wird das Fest der Schutzheiligen von Giardini Naxos gefeiert: Maria della Raccomandata. Auf einer kleinen Piazza entdecke ich bunte Lichterketten. Neugierig trete ich näher und bemerke einen Chor. Jung und Alt haben sich auf dem Platz versammelt, um mit ausreichendem Abstand gemeinsam die traditionelle Feierlichkeit zu verfolgen. Das satte Blau der eintretenden Dämmerung verleiht dem Ganzen eine magische Atmosphäre.  
 
 
 
Unweit der Piazza laufe ich fast an dem kleinen, unscheinbaren Minimarkt vorbei. Ich schnappe mir einen der roten Rollkörbe und schlendere durch die engen Gänge. Heute Abend habe ich keine Lust mehr, noch großartig zu kochen. So lege ich ein Paket Pasta und ein Glas Tomatensoße in den Korb und nehme für das Frühstück noch etwas Brot und Käse mit. An der Kasse angekommen freue ich mich, endlich wieder italienisch zu sprechen.

Nachdem ich das unspektakuläre Abendessen angerichtet habe, setze ich mich auf den Balkon. Die Lichter der Stadt leuchten in der Ferne. Links von der Unterkunft liegt Taormina, rechts der Hafen von Giardini Naxos. Das Meer ist zu dieser Stunde mehr hörbar, als dass man es in der Dunkelheit erkennen kann. Über mir funkeln tausende Sterne am Himmel und ich kann mich nicht entscheiden, was mir besser gefällt: Der Ausblick am Tag oder bei Nacht? 
 
Etwas Leuchtendes in meinem Blickwinkel erweckt meine Aufmerksamkeit. Ich schaue in Richtung Taormina und halte inne. Die riesige, orangefarbene Sichel des Mondes schwebt urplötzlich über dem Horizont. Fast scheint es, als wäre sie geradewegs aus dem Meer emporgestiegen. Ein unbeschreiblicher Anblick, für den ich kaum Worte finde. Ich erinnere mich daran, Gleiches schon einmal hier gesehen zu haben: Damals, vor über 2 Jahren, als ich zum ersten Mal in Taormina war... Mein Herz beginnt zu hüpfen. Ich kann es kaum erwarten, morgen früh zu erwachen und die traumhafte Gegend zu erkunden!



Erfahre mehr über meinen Aufenthalt!

 


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