Ich bin ziemlich platt, als ich das Flughafengebäude in Catania verlasse. Die Anreise, insbesondere der Hinflug mit Maske, war anstrengender als gedacht. Während ich am Schalter für den Mietwagen anstehe, machen sich erste Anzeichen von Kopfschmerzen bemerkbar. Die Tatsache, dass ich mich wieder einmal über die dreiste Verkaufsmasche des Mietwagenverleihs aufrege, macht die Sache nicht besser.
Mit einem kleinen Kia Picanto geht es gegen 14 Uhr endlich in Richtung Giardini Naxos. Die Fahrt dauert etwa 45 Minuten und führt über die E 45. Zu spät bemerke ich, dass ich an der Mautstation falsch eingeordnet bin. Um die Spur für den Telepass befahren zu dürfen, muss ein elektronisches Gerät im Auto vorhanden sein, mit welchem die Mautgebühr nach vorheriger Freischaltung automatisch abgebucht wird. Mir wird schlagartig heiß und kalt. Nun gibt es kein Zurück mehr, denn ansonsten wird es richtig teuer! Meine liebe Kollegin Christine hat zum Glück einen sehr informativen und hilfreichen Artikel rund um das Thema "Maut in Italien" zusammengefasst, auf den ich noch an Ort und Stelle dankbar zugreife.
Kurz vor dem Ziel erreiche ich schließlich den nächsten Schalter. Nervös erkläre ich der Dame in dem Kassenhäuschen, was passiert ist. Sie beruhigt mich und nimmt die Gebühr von 2,60 EUR ohne das entsprechende Ticket entgegen. Angeblich sei mit der Zahlung nun alles in Ordnung. Ich bin gespannt und schicke ein kleines Stoßgebet zum Himmel - Hoffentlich erwartet mich in ein paar Wochen keine böse Überraschung im Briefkasten! Die italienischen Bußgelder haben es nämlich in sich!
Der Grund, weshalb ich mich davon nicht habe abschrecken lassen, wird mir nach Betreten der Unterkunft wieder bewusst: Schon daheim vor dem Laptop hat mir die grandiose Aussicht den Atem verschlagen. Und jetzt stehe ich selbst hier und bin nur durch eine Glastür von dem unglaublichen Panorama getrennt.
Die Unterkunft gefällt mir. Sie ist schlicht und verfügt über eine winzige, aber völlig ausreichende Küchenzeile, die in einem Schrank versteckt ist. Während ich einen Teil meiner Sachen auspacke, werden die Kopfschmerzen heftiger. In meiner Schläfe pocht es mittlerweile unerträglich. Plötzlich fällt mir ein, dass ich noch immer nichts getrunken habe. Im Kühlschrank befindet sich eine Flasche gekühltes Wasser. Dankbar nehme ich mir ein Glas. Als das Hämmern in meinem Kopf auch eine halbe Stunde später noch anhält, lege ich mich erschöpft ins Bett.
Gegend Abend werde ich schließlich wach. Ich ärgere mich ein wenig über die verschlafene Zeit, dafür geht es mir allerdings deutlich besser. Ich raffe mich auf und ziehe mich um. Höchste Zeit, ein paar Vorräte für das Abendessen zu besorgen!
Die Luft ist warm und zieht die Menschen auf die Straße. Vespas brettern an mir vorbei und irgendwo flucht lautstark ein Autofahrer. Ich muss unweigerlich schmunzeln: Das ist Italien! Während ich die Straßen nach einem Supermarkt absuche, fällt mein Blick auf die Balkone der umliegenden Häuser.
Erfahre mehr über meinen Aufenthalt!
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