In diesem Artikel erfahrt ihr mehr über die interessante Geschichte des Viertels!
Cannaregio gilt als eines der ursprünglichsten Stadtteile von Venedig. Hier leben nach wie vor Einheimische, darunter viele Handwerker und Angestellte.
Wo sich heute einladende Geschäfte und gemütliche Cafés aneinanderreihen, befand sich früher ein großes, schlammiges Sumpfgebiet. Der Name des Stadtviertels soll sich unter anderem von dem italienischen Wort "Canna" ableiten, was übersetzt "Schilfrohr" heißt. Dieses wuchs hier seinerzeit überall und wurde von den Venezianern als Baustoff genutzt.
Auch der Canal regio fungierte als Namensgeber des Stadtteils: Damals verlief die Hauptverbindung zum Festland über diesen Kanal, der durch das heutige Cannaregio führte. Erst von dort aus ging es dann weiter über den Canal Grande.
Die Ponte Chiodo |
Nur wenige wissen, dass auch das Wort "Ghetto" in Cannaregio entstanden ist. Der Hintergrund hat einen historischen Ursprung: Cannaregio galt früher als das Judenviertel von Venedig. Nur hier, im etwas abgelegenen Teil, durften sich die Juden zur damaligen Zeit niederlassen. Im Ort existierte eine Eisengießerei, die im Italienischen "Getto" hieß. Schon bald wurde der gesamte Wohnbezirk so genannt. Mit den Jahren veränderte sich das Wort schließlich zu "Ghetto".
Spuren aus dieser Epoche findet man noch heute vor: Durch den begrenzten Platz waren die Menschen damals gezwungen, ihre Häuser in die Höhe zu bauen. So gibt es nur in Cannaregio Wohnhäuser mit fünf oder sechs Stockwerken. An die schrecklichen Ereignisse der Zeit erinnert außerdem eine hohe Mauer mit Stacheldraht.
Heute ist Cannaregio der am dichtesten besiedelte Stadtteil der Lagunenstadt. Die Einkaufsstraße Strada Nova führt durch den Ortsteil und lädt zum Flanieren ein. Es gibt außerdem viele schöne Kirchen zu entdecken, wie z. B. die Chiesa di San Geremia. Auch verfügt Cannaregio über die einzige geländerlose Brücke der Hauptinsel, die sogenannte Ponte Chiodo. Die Friedhofsinsel San Michele gehört übrigens zu Cannaregio.
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