17 August 2019

Die Nacht der Sternschnuppen - San Lorenzo

In den kommenden Tagen wird in Italien eine ganz besondere Nacht gefeiert: Landesweit versammeln sich Menschen zu der sogenannten "Notte di San Lorenzo", um den bevorstehenden Sternschnuppenschauer zu beobachten.

In diesem Kurzartikel erfahrt ihr mehr! 
 



Jedes Jahr um den 10. August lassen sich in der Nacht bei klarer Sicht bis zu 200 Sternschnuppen in der Stunde zählen. Während man hierzulande (zumindest im Ruhrgebiet) jedoch kaum etwas von dem Meteorstrom mitbekommt und deshalb keine große Sache daraus gemacht wird, sieht das Ganze in Italien etwas anders aus: Bei regionalen Gerichten, einem Gläschen Wein und fröhlicher Livemusik wird das außergewöhnliche Ereignis in vielen Städten bis in die frühen Morgenstunden gefeiert! Oft wird das Spektakel sogar von einem Feuerwerk begleitet. 

Der Name dieser besonderen Nacht geht zurück auf die Geschichte des heiligen Laurentius (ital. San Lorenzo). Der Märtyrer aus Rom wurde am 10. August 258 n. Chr. auf einem glühenden Eisenrost zu Tode gefoltert. Seither so heißt es, regnet es an diesem Tag unzählige Sternschnuppen, die in diesem Zusammenhang auch "Laurentiustränen" genannt werden und an die brennenden Kohlen erinnern, an denen der Heilige starb. 

In der Marienkirche des kleinen Ortes Amaseno südöstlich von Rom wird übrigens eine Blutreliquie des heiligen Laurentius aufbewahrt. Jedes Jahr kurz vor seinem Todestag verflüssigt sich das eingetrocknete Blut für kurze Zeit. Erwähnt wurde das Fläschchen zum ersten Mal anlässlich der Kirchweihe im Jahr 1177. Das Phänomen der seltsamen Blutverflüssigung ist jedoch erst seit Anfang des 17. Jahrhunderts dokumentiert. 1759 wurde das Blutwunder sodann offiziell bestätigt. 

Egal, ob man die laue Sommernacht auf einer Festlichkeit verbringt oder bei einem kleinen Picknick außerhalb der Stadt: Romantik ist garantiert! Auf italienisch heißen die Sternschnuppen übrigens "Stelle cadenti" und gelten ebenfalls als Wunscherfüller.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hat der Artikel dir gefallen? Schreib mir gern etwas dazu!