Jeder Abreisetag ist mit einem Hauch Melancholie verbunden. Wenn man sich aber zuvor als Flugpate registriert hat und anschließend von zwei dankbaren Kulleraugen aus dem Transporttäschchen angeschaut wird, sieht die Welt plötzlich wieder ganz anders aus... :)
In diesem Artikel erfahrt ihr mehr über das süße Katerchen auf dem Foto und mein zweites Mal als Flugpatin!
Es ist drei Uhr morgens. Mehr schlafend als wach werfe ich die letzten Sachen in meinen Koffer, ehe ich mich auf den Weg zum Flughafen mache. Arrivederci, Bella Sardegna... Wie ich diese Abschiede hasse. Geknickt frage ich mich, wieso sich die Wochen bis zum Urlaub immer wie Kaugummi ziehen, während die Tage vor Ort dann wie im Flug vergehen. Bevor ich weiter Trübsal blasen kann, fällt es mir plötzlich wieder ein: Ich bekomme gleich ein kleines Fellknäuel anvertraut, das ich mit nach Deutschland bringe! Prompt haben sich die trostlosen Gedanken in Luft aufgelöst. Ich bin aufgeregt und freue mich auf meine zweite Erfahrung als Flugpatin.
Als ich den Flughafen erreiche, ist es noch ziemlich früh. Bis zu meinem Abflug sind es noch gute 2 1/2 Stunden. Noch ist niemand von der Tierschutzorganisation proTier e.V. zu sehen. Ich denke zurück an meinen Sardinienurlaub vor zwei Jahren. Damals habe ich zum ersten Mal eine Flugpatenschaft übernommen. Witzigerweise für die gleiche Tierschutzorganisation. Ein noch größerer Zufall ist allerdings, dass meine heutige Katzenbegleitung genauso heißt, wie eines meiner beiden ersten Flugpaten-Kätzchen: Alvise.
September 2016: Meine erste Flugpatenschaft |
Dann sind wir auch schon an der Reihe. Wie schon beim letzten Mal geht der Check-in auch diesmal wieder zügig über die Bühne. Ich bekomme erneut einen Zettel ausgehändigt, auf dem ich unterschrieb, während des Fluges die Verantwortung für den kleinen Kater zu haben. Das wars!
Bevor ich die Sicherheitskontrollen passiere, verabschieden Carmela und ich uns herzlich voneinander. Ich gebe ihr noch etwas Futter für die Katzen vor Ort mit, das ich zuvor an einige Streuner in Orosei verteilt hatte. Dann mache ich mich auf den Weg.
Am Sicherheitsband wird mir diesmal angeboten, Alvise aus der Tasche zu nehmen, und mit ihm auf dem Arm gemeinsam durch die Schleuse zu gehen. Doch es ist ausdrücklich untersagt, die Transportbox zu öffnen. Man stelle sich das plötzlich herrschende Chaos vor, wenn das Tier in so einem Fall stiften geht! Ich verneinte also und stellte die Transporttasche auf das Band. Am anderen Ende nahm ich sie wieder entgegen, sammelte meine übrigen Sachen ein und lief zum Gate.
Im Gegensatz zum letzten Mal schienen viele Touristen sofort zu ahnen, was sich in der Tasche befindet. Neugierige und verstohlene Blicke mischten sich mit lächelnden Gesichtern. Als ich kurze Zeit später mit der Tasche zum Flieger laufe, werde ich von einer Mitarbeiterin des Bodenpersonals gefragt, ob ich ein Tier mitnehme. Als ich nicke, hält sie begeistert beide Daumen in die Luft und jubelt mir ein "Grazie mille!" entgegen. Auf der Treppe zum Flieger dreht sich eine weitere Dame zu mir um und möchte wissen, ob ich mein Haustier mit in den Urlaub genommen hätte. Als ich lachend verneinte und ihr von der Flugpatenschaft erzählte, bricht sie vor Mitgefühl für den kleinen Kater beinahe in Tränen aus. Wieder musste ich etwas schmunzeln.
Im Flugzeug stellte ich die Tasche behutsam unter meinen Vordersitz ab. Alvise gab keinen Mucks von sich und rollte sich stattdessen zusammen. Selbst als der Flieger abhob, blieb er völlig ruhig und schlief die nächsten beiden Stunden.
In Köln/Bonn angekommen, lief ich mit meinem Koffer und Alvise zum Ankunftsbereich und hielt Ausschau nach jemandem, der von der Tierschutzorganisation sein könnte. Ein sympathischer Herr um die 60 sah sich ebenfalls suchend um. Das muss er sein! Einfach auf gut Glück zu ihm hinlaufen wollte ich dann aber doch nicht. So rief ich dir Handynummer an, die mir die Tierschutzorganisation sicherheitshalber gegeben hatte. Das Telefon des Mannes klingelte - Ich hatte Recht. Mit der Transporttasche lief ich auf ihn zu. Wir unterhielten uns kurz, dann nahm er Alvise an sich und bedankte sich herzlich. Zufrieden und nicht mehr ganz so von Fernweh gepeinigt, machte ich mich anschließend auf den Nachhauseweg.
Ein paar Tage später entdecke ich den kleinen Knirps auf der Internetseite der Tierschutzorganisation wieder. Glücklich klicke ich mich durch die Fotos. Hoffentlich findet Alvise schon bald ein schönes Zuhause!
Habt ihr euch auch schon auf www.flugpate.com registriert? Alle Fragen und Antworten rund um das Thema Flugpatenschaft habe ich in diesem Artikel zusammengefasst!
Ein herzliches Dankeschön an die Tierschutzorganisation proTier e.V. und die Mitarbeiter, die mich so freundlich betreut haben. Danke auch dafür, dass ich auf diesem Wege über meine Erfahrungen als Flugpatin berichten darf und so hoffentlich viele Leute erreiche, die ebenfalls als Flugpaten fungieren.
Schön, dass es solche Organisationen gibt!
Weiter so!
Weiter so!
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