Ost-Sardinien: Fast jeder Besucher von Orosei hat schon mal in die wachsamen Augen dieses Portraits geschaut. Doch wer ist der alte Mann auf der Hauswand? Und wer hat ihn dort verewigt?
Das und mehr erfahrt ihr in diesem Artikel!
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Aufmerksam beobachtet der alte Mann die Umgebung an der SS 125, Höhe Via Giovanni Porru. Schon im Jahr 2016 ist mir das nachdenkliche Gesicht in Orosei aufgefallen und hat mich fasziniert. Während meiner Reisen habe ich schon viele tolle Straßenkunstwerke entdeckt (Hier gehts zu der Bildreihe), doch das Portrait des alten Mannes mit den weisen Augen ließ mich nicht los und beschäftigte mich auch zwei Jahre später noch. Ich wollte unbedingt mehr über seinen Hintergrund erfahren.
Kurz bevor ich zum zweiten Mal nach Ost-Sardinien flog, stellte ich deshalb Nachforschungen an. Ich schrieb eine Email an die Kommune und bat um Mitteilung, was es mit dem Portrait auf sich hat. Diese Frage konnte dort zwar niemand beantworten, dafür nannte man mir jedoch den Namen des Künstlers, der das außergewöhnliche Graffiti an Ort und Stelle platziert hat: Manu Invisible.
Ich durchforstete das Netz und entdeckte unzählige weitere Werke des Straßenkünstlers, der auf sämtlichen Fotos ausschließlich mit schwarzer Kleidung und mit einer geheimnisvollen Maske zu sehen ist. Kurzentschlossen nahm ich Kontakt zu ihm auf. Wenn mir jemand etwas über die Geschichte des alten Mannes sagen konnte, dann schließlich er. Wie lange mochte das Portrait wohl schon die Straße beobachten? Ob es vielleicht einem Bewohner aus dem Ort gewidmet ist? Ich rätselte und rätselte...
Wenig später bekam ich die lang ersehnte Antwort. Manu Invisible verriet mir, dass dieses Kunstwerk eines seiner ältesten ist und bereits seit etwa 10 Jahren an der Hausecke über die Via Giovanni Porru wacht.
Kurz bevor ich zum zweiten Mal nach Ost-Sardinien flog, stellte ich deshalb Nachforschungen an. Ich schrieb eine Email an die Kommune und bat um Mitteilung, was es mit dem Portrait auf sich hat. Diese Frage konnte dort zwar niemand beantworten, dafür nannte man mir jedoch den Namen des Künstlers, der das außergewöhnliche Graffiti an Ort und Stelle platziert hat: Manu Invisible.
Ich durchforstete das Netz und entdeckte unzählige weitere Werke des Straßenkünstlers, der auf sämtlichen Fotos ausschließlich mit schwarzer Kleidung und mit einer geheimnisvollen Maske zu sehen ist. Kurzentschlossen nahm ich Kontakt zu ihm auf. Wenn mir jemand etwas über die Geschichte des alten Mannes sagen konnte, dann schließlich er. Wie lange mochte das Portrait wohl schon die Straße beobachten? Ob es vielleicht einem Bewohner aus dem Ort gewidmet ist? Ich rätselte und rätselte...
Das Portrait kurz nach seiner Entstehung |
Der alte Mann war ihm an einer Bushaltestelle in Cagliari aufgefallen. Sein Profil und der ausdrucksstarke Blick hatten Manu Invisible so beeindruckt, dass er den Mann heimlich fotografierte und das Bild als Modell nahm. Er ergänzte sein Kunstwerk noch um einen eleganten Kragen aus schwarzem Stoff. Allerdings verwitterte dieser mit der Zeit und fiel schließlich irgendwann ganz ab.
Mit diesem Wissen flog ich kurze Zeit später nach Sardinien und freute mich, das Portrait nach zwei Jahren noch genauso vorzufinden, wie damals. Und noch etwas fiel mir auf: Je mehr Orte ich in den darauffolgenden Tagen auf der Insel besuchte, desto präsenter war auch Manu Invisible: Ich entdeckte seinen Schriftzug mehrfach an verschiedenen Plätzen und Brücken, die mir vorher nie aufgefallen waren!
Die Werke des geheimnisvollen Künstlers unterscheiden sich heute insofern von der üblichen Straßenkunst, als dass Manu Invisible seinen Fokus ausschließlich auf Wörter legt, die einen symbolisch hohen Wert haben. Diese setzt er dann gekonnt an stark befahrenen Straßen oder in Städten in Szene, die vom Zerfall bedroht sind. Er war außerdem schon an vielen größeren Projekten beteiligt und hat sogar Privatkurse in Florenz gegeben - Beides stets mit großer Leidenschaft. Auch in Frankreich vollendete er ein Wandgemälde an der Fassade der Sekundarschule Lycée Carnot Jean Bertin.
Seine künstlerischen Fähigkeiten stießen anfangs jedoch nicht überall auf Begeistertung: So stand er im Jahr 2016 abermals vor Gericht. Nachdem man dort allerdings seine künstlerisch wertvolle Arbeit erkannte, wurde er in der letzten Instanz freigesprochen.
Auch wenn ich all seine Arbeiten bewundere, so ist und bleibt der alte Mann an der Hauswand in Orosei mein Lieblingswerk! Angelehnt an das bekannte Lied von Adriano Celentano habe ich das Portrait auf den Namen "Il ragazzo della Via Giovanni Porru" getauft. :)
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Manu Invisible für den netten Kontakt, die Erläuterung zu dem Graffiti und für den Einblick in die interessante Thematik der oft unterschätzten Straßenkunst.
Mehr von Manu Invisible könnt ihr euch auf seiner Facebookseite, auf Instagram oder auf seiner Homepage anschauen.
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