Für heute hatten wir uns einiges vorgenommen!
Bei strahlendem Sonnenschein wollten wir unter anderem den Markt Porta Portese in Trastevere besuchen. Ob dieser Markt sich lohnt und was wir sonst noch gemacht haben, erfahrt ihr in diesem Bericht.
Da wir wieder früh auf den Beinen waren, beschlossen wir, zuerst dem Mund der Wahrheit (Bocca della verità) einen Besuch abzustatten. Die Kirche Santa Maria in Cosmedin, in der die bekannte Reliefscheibe aufgestellt ist, öffnete allerdings erst um 09:30 Uhr, sodass wir uns noch ein paar Minuten gedulden mussten. Die Wartezeit in der Schlange ist übrigens nicht der Rede wert. Man ist ruck zuck an der Reihe und kann dann ein Foto wie dieses hier schießen.
Wie in meinem ersten Bericht über Rom bereits erwähnt, liegen in dieser kleinen Kirche auch die Überreste des heiligen St. Valentin. Ihr findet sie direkt auf der linken Seite, nachdem ihr die Kirche betreten habt.
Von hier aus liefen wir etwa 20 Minuten bis zu dem Markt Porta Portese in Trastevere. Dieser findet jeden Sonntag von 6:00 Uhr - 14:00 Uhr statt und ist riesengroß! Wir haben ganze drei Stunden dort verbracht und uns sogar einmal verlaufen. ;) Meist mischen sich hier nur wenige Touristen unter die Einheimischen, da der Markt nicht so bekannt ist wie der mitten im Zentrum von Rom gelegene Campo de´Fiori.
Dabei gibt es auch hier alles, was das Herz begehrt: Neue und gebrauchte Klamotten, Bücher, Schallplatten und CDs, Schmuck, leckere Snacks, Sammlerstücke aller Art, Kitsch, Seltenes, Haushaltsartikel und alles, was man sich sonst noch vorstellen kann. Ich fand den Markt toll und habe mir dort ein italienisches Kochbuch, ein Buch mit mehreren kleinen Kurzgeschichten, eine Kette und ein Paar Ohrringe gekauft. ;) Auf halber Höhe des Marktes gibt es eine kleine Kaffeebar. Hier geht es sehr hektisch zu und man kann sich gut mit einem Caffè unter die Italiener mischen und das Chaos beobachten. :)
Nach der ganzen Lauferei fuhren wir schließlich mit der Metro bis zum Kolosseum.
Dieses konnte ich heute zum ersten Mal in seiner vollen Pracht bewundern!
Denn im letzten Jahr war eine Hälfte des Kolosseums in ein riesiges Baugerüst gehülllt, was es alles andere als fototauglich machte. Heute jedoch fiel die Sonne durch die gewaltigen Rundbögen der Arena und setzte das alte Bauwerk toll in Szene! Wir liefen einmal um die Arena herum und fotografierten sie von allen Seiten. Eine Schlange für die Besichtigung des Kolosseums existierte im Gegensatz zum letzten Frühjahr nicht - Es war kaum zu glauben! Dennoch begnügten wir uns mit der Außenbesichtigung und liefen danach ziellos Richtung Zentrum.
Auf dem Weg passierten wir ein riesiges Gebäude, vor dem mehrere Menschen gespannt einige uniformierte Männer und Frauen beobachteten. Ein Blick auf den Stadtplan verriet uns, dass wir uns am Palazzo del Quirinale befanden, wo scheinbar gerade eine Wachablöse stattfand! Während die Truppen an uns vorbei marschierten und die Marschkapelle spielte, klatschte die Menschenmenge begeistert und filmte das Spektakel. Dann ertönte plötzlich die italienische Nationalhymne und alle Italiener sangen ausnahmslos und voller Stolz mit. Ein älterer Mann hielt seine Schirmmütze währenddessen an sein Herz und war den Tränen nahe. Ein sehr ergreifender Moment.
Als der Platz nach dem Wachwechsel freigegeben wurde, liefen wir weiter Richtung Innenstadt. Etwa zehn Minuten später erreichten wir den Trevi Brunnen und entdeckten ganz in der Nähe einen neuen Magnum Store.
Wir wollten unbedingt unser eigenes Eis kreieren und zahlten den stolzen Preis von mittlerweile 4,50 Euro. Für 0,50 Cent mehr bekommt man übrigens einen Caffè dazu. Das Eis ist trotz des Preises einfach lecker und natürlich einzigartig.
Anschließend liefen wir zur Piazza di Spagna und bewunderten den blau leuchtenden Weihnachtsbaum, der oben auf der Spanischen Treppe aufgebaut wurde. Die verschiedenen Geschäfte hatten trotz des Sonntages geöffnet und waren mehr als gut besucht. Allesamt waren weihnachtlich geschmückt und lockten die Menschen mit vielversprechenden Rabatten zu sich.
Auch die Straßen waren hübsch beleuchtet. Wir liefen die Einkaufsstraße entlang, bis wir die Piazza del Popolo erreichten. Ich staunte nicht schlecht als ich die riesige Demo dort erblickte. Überall waren Schilder und Banderolen mit den Worten "Vota no!" aufgehangen und auf der rechten Seite des Platzes war eine Bühne aufgebaut, auf der gerade eine Band spielte. Was für ein Tag! Überall wo wir hinkamen, war etwas los. Wir lauschten dem Gesang der Band für ein paar Minuten, sahen uns um und beobachteten die Himmelslaternen, die im Dunkeln langsam gen Himmel schwebten.
Nach mehr als elf Stunden machten wir uns erschöpft auf den Rückweg. Es war ein langer, aber sehr interessanter Tag. Nun waren es keine drei Stunden mehr bis zu meinem Geburtstag!
Im Hotel stellte ich frustriert fest, dass mein Laptop-Kabel nicht in die Steckdosen passte. Wo sollte ich jetzt noch einen Adapter herbekommen, dachte ich und hörte in Gedanken den langgezogenen Ton aus der Sendung "Geh aufs Ganze", der ertönte wenn anstelle des Cabrios der Zonk hinter dem Vorhang wartete...
Hier geht's zu meinem vierten Tag in Rom!
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