Das Wahrzeichen des Örtchens Vieste ist der Pizzomunno, ein etwa 25 Meter hoher Monolith aus weißem Kalkstein. Um ihn rankt sich eine schöne Legende, die ihr weiter unten lesen könnt. Die weißen Felswände findet man überall in der Umgebung. In vielen von ihnen gibt es unfassbar schöne Grotten zu entdecken (Siehe Ausflugsmöglichkeiten).
Der direkt am Pizzomunno gelegene Strand fällt flach ins Wasser ab. Man kann mehrere hundert Meter weit ins Meer laufen, ehe das Wasser tiefer wird. Wellengang gibt es hier selten, weshalb der Sandstrand auch bei Familien mit Kindern sehr beliebt ist. Auch die vielen kleinen Krebse, die man unter Wasser wunderbar beobachten kann, sorgen bei den kleinen und großen Badegästen für Spaß. Obwohl wir in der Hauptsaison in Vieste waren, fehlte von Touristenmassen jede Spur. Viele Menschen kennen diesen Teil Italiens einfach nicht oder haben ohne Sprachkenntnisse Scheu, so weit unten im Süden des Landes Urlaub zu machen. Lediglich italienische Touristen haben wir am Strand bemerkt, was schon immer ein gutes Zeichen ist. Man kann hier entweder Liegen und Schirme mieten (gebührenpflichtig oder je nach Hotel inklusive) oder man macht es sich wie wir im Schatten des Pizzomunno bequem. Da ich diesen Monolith seit der ersten Minute ins Herz geschlossen habe, erzähle ich euch hier die Legende, die sich um ihn rankt:
Die Altstadt von Vieste muss man gesehen haben! Kleine, ineinander verschachtelte Gassen spielen der Orientierung gern einen Streich. Oft kommt man an einer ganz anderen Stelle heraus, als gedacht und entdeckt hier neue kleine Geschäfte oder Restaurants mit einmaligem Flair. Selbst abends erscheint die Altstadt wegen der cremefarbenen Häuschen noch hell. Durch alte Rundbögen und schmale Treppenwege lassen sich hier immer wieder kleine Highlights entdecken. Neben regionstypischen Lebensmitteln wie z.B. Taralli (Gebäck in Kringelform) und Orecchiette (Nudeln in Öhrchenform, sehr lecker!) findet man hier auch verschiedene andere apulische Produkte, die das Urlauberherz höher schlagen lassen. Es gibt sogar ein kleines Muschelmuseum, das keinen Eintritt kostet. Hier kann man die wundersamsten Arten und deren Herkunft bestaunen.
Bekannt ist Vieste auch für seinen mobilen Obst- und Gemüseverkäufer. "La Bonta della fruttaaa!" wird euch sicher noch einige Zeit in Erinnerung bleiben, wenn das Gemüseauto mit seiner Bandansage an euch vorbeifährt! ;)
Neben dem frischen Schwertfisch kann ich hier vor allem die Orecchiette con cozze (Keine Sorge, letzteres sind Muscheln! ;) ) empfehlen! Serviert mit einem Hauch Caciocavallo (eine Käseart, die in Apulien sehr verbreitet ist) läuft einem schon bei dem Anblick das Wasser im Mund zusammen. Oder etwa nicht?
Das 3-Sterne-Hotel Falcone, das wir damals zzgl. Frühstück gebucht hatten, verfügt über eine sehr zentrale Lage. Die bezaubernde Altstadt war fußläufig in 10-15 Minuten zu erreichen und zum Strand sind es nur 50 Meter. Gegenüber vom Hotel gibt es außerdem mehrere kleine Supermärkte. Die Doppelzimmer des Hotels sind ausreichend groß und mit dem nötigsten ausgestattet. Das Frühstücksbuffet war wie fast überall in Italien: Nicht riesig vom Umfang her, aber sehr liebevoll angerichtet. Neben Brötchen, Käse, Wurst, mehreren Sorten Kuchen und Keksen gab es auch immer frisches Obst und Joghurt. Falls ihr hier bucht, verzichtet auf den Kaffee in dem Automaten und bestellt euch stattdessen einen Cappuccino beim Servicepersonal. Schmeckt unheimlich lecker und kostet auch nichts extra.
Ausflugsmöglichkeiten gibt es hier ebenfalls genügend. Vom Hafen in Vieste fahren mehrmals täglich Boote raus, die euch zu den geheimnisvollen Grotten bringen. Angeboten werden diese Grottenfahrten für etwa 15,00 Euro. Sie beinhalten auch einen kurzen Zwischenstopp an einem kleinen Strand, der sonst nicht ohne weiteres erreichbar ist. Erläuterungen zu den verschiedenen Grotten werden von der liebenswerten Crew auf englisch und italienisch gehalten. Ich habe die Tour mitgemacht und kann sagen: Es hat sich gelohnt!
Leider hatten wir an diesem Tag ziemliches Pech mit dem Wetter, sodass der Zwischenstopp an dem kleinen Strand nach nicht einmal zehn Minuten im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist und wir anschließend mit einer Plane über den Köpfen zurück fahren mussten.
Von Vieste aus bis zu dem schönen Strand in Mattinata sind es 26 Kilometer. Auf dem Weg dorthin fahrt ihr übrigens an dem "Architiello di san felice" vorbei: Einer kuriosen Felswand mit einem Loch in der Mitte, einfach wunderschön!
Kleiner Tipp:
Ihr braucht euch nicht aus dem Auto rauszulehnen und euch unnötig verrenken, um ein Foto von dem Fels zu erhaschen: Es gibt am Torre di san felice eine Aussichtsplattform, von der ihr den Fels perfekt im Blick habt - Wie auf dem Foto oben.
Übrigens:
Falls ihr die Grottenfahrt mitmacht, werdet ihr aus nächster Nähe an diesem umwerfenden Naturwunder vorbeifahren!
Falls ihr das atemberaubende Restaurant in Peschici (25 Km von Vieste entfernt) ausprobieren wollt, müsst ihr eine Fahrzeit von rd. 50 Minuten einkalkulieren.
Von Vieste aus könnt ihr Fahrkarten für die Inseltour mit den großen Schiffe zu den Tremiti Inseln kaufen.
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