Endlich war es soweit! Zum ersten Mal nahm ich auf meinem Rückflug nicht nur Reisegepäck mit, sondern auch zwei Katzenkitten. :)
Wie es mir als Flugpatin ergangen ist, erfahrt ihr in diesem Artikel!
Wie es mir als Flugpatin ergangen ist, erfahrt ihr in diesem Artikel!
Nachdem ich am Abend zuvor noch eine SMS von der Tierschutzorganisation proTier e.V. über den genauen Treffpunkt am Flughafen erhalten hatte, zog ich nun keine 24 Stunden später meinen Koffer hinter mir her und hielt am Abflugschalter Ausschau nach jemandem, den ich zuvor noch nie gesehen hatte.
Plötzlich las ich meinen Namen. Eine Italienerin um die 50 Jahre hielt ein Schild in den Händen und lächelte freundlich, als ich auf sie zukam. "Hallo, ich bin Carmela!", begrüßte sie mich. Mein Blick fiel sofort auf die schwarze Reisetasche neben ihr, in der sich zwei grau getigerte Köpfchen dicht aneinander drängten und mich mit großen Augen musterten. Carmela überreichte mir die Reisepässe der Katzen und begleitete mich anschließend zur Gepäckaufgabe.
Während wir in der Schlange anstanden, fragte ich sie Löcher in den Bauch. Ich wollte unbedingt mehr über die beiden Kätzchen wissen. Carmela erzählte mir, dass die beiden an einem Abwasserrohr gefunden wurden. Alvise und Serafino (So hatte sie die beiden Samtpfoten genannt) waren zu diesem Zeitpunkt noch sehr klein und schwach und mussten von Carmela mit der Flasche aufgezogen werden. Heute, nur wenige Monate später, fiel ihr der Abschied daher sichtlich schwer.
Als wir den Schalter erreichten, gab ich meinen Koffer auf. Carmela teilte dem Mitarbeiter auf Italienisch mit, dass ich neben meinem Gepäck auch zwei Katzen mitführe. Er nickte freundlich und gab mir ein Formular, auf dem ich unterschrieb, während des Fluges die Verantwortung für die Katzen zu übernehmen. Das war´s schon!
Nun stand nur noch die allgemeine Sicherheitskontrolle bevor, zu der mich Carmela begleitete. Sie verabschiedete sich von ihren beiden Schützlingen und überreichte mir die Tasche. Dann bedankte sie sich für meine Hilfe und drückte mich zum Abschied herzlich. Sie erklärte mir, so lange an Ort und Stelle zu warten, bis ich die Sicherheitskontrolle passiert hätte.
Als ich wenig später an die Reihe kam, legte ich zuerst meine Handtasche, und dann die Reisetasche mit den Kätzchen vorsichtig auf das Band. Das Personal fragte mit einem Blick auf die Tasche, ob ich Katzen mitführe. Ich nickte und spürte wie mein Herz vor Aufregung etwas schneller schlug.
Doch hierfür gab es keinen Grund. Einer der Mitarbeiter grinste mich an und bat mich, einen Blick auf seinen Monitor zu werfen. Er deutete auf den Bildschirm und wollte mir tatsächlich weismachen, dass eine der Katzen schwanger sei. "Quattro Gatti" seien in dem Katzenbauch des kleinen Katers, versuchte er mich zu veräppeln. Wir lachten gemeinsam und verabschiedeten uns. Dann lief ich mit der Tasche zum Gate. Dort wartete ich mit den Kleinen, bis schließlich der Check-in begann.
Als ich mich wenig später in die Sitzreihe des Fliegers schob, gab einer der beiden Kater ein lautes und empörtes "Maaaoooouuu" von sich. Ich wurde knallrot und musste grinsen, als sich die anderen Passagiere erstaunt im Flieger umsahen. Dann schob ich Tasche behutsam unter den Vordersitz und nahm Platz. Beim Start der Maschine wurden die beiden Miezen etwas unruhig und wuselten in der Tasche herum. Doch danach schliefen sie tief und fest.
Ohne Probleme führte ich sie nach der Landung ins Flughafengebäude, wartete auf meinen Koffer und lief anschließend in die Ankunftshalle. Dort stellte ich mich an einen Infostand und wartete erneut auf jemanden, den ich zuvor noch nie gesehen hatte. Es dauerte keine zwei Minuten, bis eine Frau von der Tierschutzorganisation auf mich zukam. Sie hatte die Tasche schon erkannt und nahm die beiden Kätzchen dankend entgegen. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, sah ich der schwarzen Stofftasche nach, bis sie in der Menschenmenge verschwand. Glücklich, dass die beiden Katzen nun ein liebevolles Zuhause finden würden, aber auch ein bisschen traurig, verließ ich schließlich das Flughafengebäude.
Während ich auf den Shuttleservice wartete, musste ich darüber nachdenken, dass auch meine beiden Katzen daheim dank zwei lieben Flugpaten vor einigen Jahren nach Deutschland gekommen sind. Nun, da ich selbst die Flugpatenschaft für zwei Fellnasen übernommen hatte, konnte ich erst richtig begreifen, dass auch meine beiden Katzen einen weiten Weg übers Meer hinter sich gebracht hatten und von ihren Flugpaten damals sicher genauso ins Herz geschlossen wurden, wie Alvise und Serafino von mir.
Die Flugpatenschaft verlief so unkompliziert und stressfrei, sodass ich auch in Zukunft stets als Flugpatin verfügbar sein werde.
In diesem Bericht findet ihr weitere Infos zur Flugpatenschaft und Antworten auf die häufigsten Fragen!
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